N.E. des Club du SLAG 2009

Der französische Rasseclub SLAG (Sloughi, Azawakh. Galgo und Mediterrane) veranstaltet einmal im Jahr im Juli seine Clubausstellung (Nationale d'Élevage). Fast immer wird diese Ausstellung in besonders stilvollem Ambiente abgehalten, meist im Park eines Schlosses oder einer Burg, in jeweils wechselnden Regionen Frankreichs. In der Vergangenheit hatten wir beinahe jedes Jahr daran teilgenommen, doch nun lag unser letzter Besuch schon fünf Jahre zurück. Dieses Jahr fand die Clubausstellung im Schloß Valençay, in der Region CENTRE statt. Für uns wurde es fast zu einer Erinnerungsfahrt, denn nicht weit von Valençay liegt Ligueil, der Ort zu dem uns 13 Jahre zuvor unsere erste Fahrt zu einer Nationale d'Élevage führte.

Das Schloß und auch sein Park sind große touristische Attraktionen und so verwundert es nicht, daß auch an diesem Wochenende Menschen aus den verschiedensten Ländern dort umher wandelten und manchmal ein wenig verblüfft auf die Scharen von Windhunden schauten. Auch wir konnten nicht nur viele Galgos sehen, sondern im Anschluß an die Ausstellung noch das Drumherum genießen. Mit dem Bau des Schlosses wurde schon 1540 begonnen, seine heutige Gestalt erhielt es aber erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es war einst im Besitz von Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord, dem Außenminister Napoleons, dem unter anderem folgender Spruch zugeschrieben wird:

"Klug und fleißig:  gibt es nicht.
 Klug und faul:  bin ich selbst.
 Dumm und faul:  für Repräsentationszwecke noch ganz gut zu gebrauchen.
 Dumm und fleißig:  davor behüte uns der Himmel!"

Das Ausstellungsgelände befand sich in Sichtweite des Schlosses auf einer Wiese, die von hohen Bäumen beschattet wurde. Nur, Schatten wurde diesmal eigentlich gar nicht benötigt, denn das wechselhafte Wetter erinnerte uns doch sehr an unsere letzte Ausstellung in Schweden, ein ständiges Hin und Her: T-Shirtwetter, wenn die Sonne schien, und kaum schob sich eine Wolke vor, wurde es schon wieder so kühl, daß man nach der Jacke greifen mußte. Zum Glück blieben wir aber während des Tages von Regen verschont. Dafür war bereits die Einfahrt durch das große Schloßtor und die anschließende Fahrt mit dem Wohnmobil quer durch den Schloßpark ein ganz besonderes Erlebnis.

Wir kannten viele Besitzer und ihre Hunde schon von früheren Besuchen her, doch freuten wir uns auch, endlich viele neue Bekanntschaften aus dem Internet in Realität sehen und sprechen zu können.

Es waren 28 Galgos für den Richter Christian Leuneuf gemeldet, ungleich verteilt auf 6 Rüden und 22 Hündinnen. Besonders die offene Klasse war mit zwölf Hündinnen sehr stark besetzt, so daß kaum ausreichend Platz in dem doch recht knapp bemessenen Ring war. Bis auf unsere Hilde und eine Hündin aus Italien waren sämtliche anderen Galgos in französischem Besitz, jedoch stammten einige davon auch aus spanischen Zuchtstätten. Bei den Rüden entschied sich der Richter für Boule de Neige de la Tour du Chouan in der offenen Klasse und Narooma Bilbao in der Championklasse. Bei den Jugend-Hündinnen bekam Hilde, als einzige in der Jugendklasse gemeldet, ein V1. Die offene Klasse gewann Albufera, die Hündin aus Italien, und in der Championklasse Belinda d'el Collina of Perruska.

Sie alle durften dann am Nachmittag vor der traumhaften Kulisse des Schlosses in dessen Innenhof um das BOB stechen. Zuvor präsentierte der auch einigen in Deutschland bekannte Richter Jean Louis Ainardi für das anwesende Publikum noch die von der SLAG vertretenen Rassen. Danach wurde es spannend und in jeder Rasse stachen zunächst jeweils die erstplazierten Hunde um das BOB. Bei den Galgos konnte Albufera, die Hündin aus der offenen Klasse, den Sieg für sich verbuchen. Im großen Finale ging es dann anschließend um den besten Hund der Ausstellung, der aus den BOB-Gewinnern der Rassen Azawakh, Sloughi, Galgo und den Mediterranen ermittelt wurde. Das BIS wurde schließlich an den Azawakh vergeben, die Galgohündin erreichte immerhin den dritten Platz.

Am folgenden Tag fand das Coursing statt, das etwas einfallslos und recht kurz auf einer flachen Wiese gesteckt war. Es wurde, wie schon oft zuvor, von lediglich einem Richter, der in der Mitte des Feldes stand, beurteilt. Direkt neben dem Coursinggelände lag ein Gehege mit Damwild und einem Esel, der das Geschehen sehr eifrig verfolgte. Entgegen der anfänglichen Befürchtungen interessierte sich übrigens keiner der Hunde für das echte Wild, alle folgten brav dem Plastikbüschel. Fotos und Ergebnisse vom Coursing sind jetzt hier zu finden.

Wir nutzen den zweiten Tag, um zusammen mit unseren Hunden den Park zu erkunden. Sie waren begeistert von den besonderen Schaf- und Ziegenrassen in diversen Gehegen und die überall frei herumstolzierenden Pfauen sorgten für manchen wilden Satz an der Leine. Wir erkundeten Labyrinth, Orangerie sowie die perfekt angelegten Gärten und genossen die bunten Blumenwiesen neben dem Schloß. Leider können die Fotos weder die gesamte Farbenpracht noch die unterschiedlichen Düfte der verschiedenen Blumenkarrées wiedergeben.

Und um endgültig zu zeigen, daß unsere kleine Alex die einzige wirkliche Prinzessin ist, gibt es jetzt hier nun das ultimative Beweisfoto:

Weitere Fotos aus Valençay gibt es hier.

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