Nach längerer Zeit fand die Galgo-Jahresausstellung wieder quasi vor unserer Haustür, in Gelsenkirchen, statt. So bot es sich an dorthin zu fahren, um unsere Freunde aus der Galgowelt wiederzutreffen, obwohl wir weder ausstellen noch nach Deckrüden Ausschau halten wollten.
Wenn wir eine Überschrift für die Ausstellung finden müssten, könnte man es so sagen: "es war sehr windig und früher war mehr Lametta".
Das Wetter war leider für Juni eine böse Überraschung. Der Wind war ungewöhnlich heftig und teilweise so stark, dass Zelte umgerissen wurden. Viele Galgos präsentierten sich wegen der Sturmböen nicht in der gewohnten Form, zogen den Rücken auf und zeigten kein flüssiges leichtfüßiges Gangwerk. Uns als Zuschauern war es am Ring schon teilweise ziemlich kalt. Genau das Gegenteil zur Jahresausstellung 2018 in Donaueschingen, leider jedoch mit dem gleichen Ergebnis: Claudia begann sehr engagiert zu fotografieren, aber genau wie im letzten Jahr, da wegen der Hitze, diesmal wegen der Kälte, kam sie nicht mehr aus ihrem Stuhl und den zwei Decken hoch und so gibt es kaum Fotos der Hündinnen-Klassen.
Und was bedeutet es mit dem "Lametta"? Als reine Zuschauer fiel uns auf, wie langweilig das Richten verlief. Es wurde nicht geklatscht (unsere Animierversuche brachten leider gar nichts), die Sieger der einzelnen Klassen wurden nicht vorgestellt, man hatte Mühe, überhaupt zu erkennen, wer denn da gerade gewonnen hat, außerdem war es kaum möglich, Fotos der Klassengewinner zu machen. Wir wünschten uns für die Zukunft wieder, wie früher, mehr Applaus und Animationsklatschen beim Stechen und von Seiten der Richter etwas mehr Präsentation der Sieger.
Darüber hinaus fanden wir es auch traurig, dass nur so eine kleine Anzahl Galgos gemeldet war. Gerade in Gelsenkirchen konnten bei zurückliegenden Jahresausstellungen, als es noch viel weniger Galgos mit FCI-Papieren gab, aufgrund der günstigen geografischen Lage Rekordmeldezahlen verbucht werden. Aber vielleicht geht das Engagement der Galgobesitzer diesbezüglich auch zurück, weil man nicht mehr auf das Jahresereignis der Galgo-JAS warten muss, um sich auszutauschen oder neue Galgos kennenzulernen, sondern man sich ja täglich in den sozialen Netzwerken trifft.
Der Verein in Gelsenkirchen hat die Ausstellung routiniert wie immer veranstaltet. Und es gab auch dieses Jahr wieder schöne Sachpreise für alle Teilnehmer, gespendet von großzügigen Sponsoren und gesammelt von fleißigen Helfern.